Unser Naturerbe

Die Landschaften der Oberpfalz sind einzigartig und vielgestaltig. Sie reichen von den bewaldeten Höhenzügen des Fichtelgebirges, des Oberpfälzer und Bayerischen Waldes im Nordosten bzw. Osten, über die Felsen und Magerrasen des Oberpfälzer Juras im Westen, bis hin zu den großen Niederungen von Donau, Naab und Regen. Neben den geologischen Prozessen, die dieses Gebiet formten, war es der Mensch, der das Landschaftsbild prägte. Die Ursprünge der ausgedehnten Weideflächen an den Hängen des Oberpfälzer Juras können bis in die Bronzezeit (ca. 1000 v.Chr.) zurückverfolgt werden. Die regelmäßige Beweidung dieser felsigen Höhenzüge mit Schafen, Ziegen und Rindern ermöglichte es orchideenreiche Magerrasen und Wacholderheiden entstehen zu lassen.

Großer Brachvogel
© Wolfgang Nerb

Artenreiche Mähwiesen, wie sie noch in einigen Flusstälern zu finden sind, wurden vielerorts erstmals im Mittelalter angelegt. Sie bieten heute selten gewordenen Vogelarten, darunter dem Großen Brachvogel und dem Wachtelkönig, einen geeigneten Lebensraum.

Auch die beiden großen oberpfälzischen Teichgebiete, die Tirschenreuther Teichpfanne und das Charlottenhofer Weihergebiet, stellen Lebensräume dar, die sich über Jahrhunderte hinweg entwickeln konnten und deren Anlage bereits im 12. Jahrhundert durch die Zisterzienser Mönche des Klosters Waldsassen erfolgte. Inzwischen sind an vielen der aufgelassenen Teiche ausgedehnte Verlandungsmoore und Bruchwälder entstanden, an denen heute viele seltene Vögel, Amphibien, Wasserinsekten und –pflanzen zu finden sind.

Weiterhin prägend für die Landschaft der Oberpfalz sind die ausgedehnten Waldungen. Eine besonders intensive Nutzung und Umgestaltung erfuhren diese im Mittelalter, zu einer Zeit, als die Erzgewinnung und –verarbeitung in der Oberpfalz ihren Höhepunkt fand. Naturnahe Mischwälder sind daher meist ein Produkt der waldbaulichen Nutzung. Jedoch beheimaten auch sie eine Vielzahl von Arten. Gerade die extensiv genutzten Eichenwälder entlang des Donaurandbruches mit ihren Vorkommen des imposanten Hirschkäfers stellen ein Highlight dar.

Neben den Elementen der Kulturlandschaft gibt es in der Oberpfalz auch Bereiche weitgehend unberührter Natur wie Moore, die kleinflächig besonders im Norden und Osten der Oberpfalz zu finden sind.

Unsere Aufgabe ist es dieses Naturerbe zu bewahren, so dass es auch nachfolgenden Generationen zu Verfügung steht.

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