Erfolgsjahr für den Vertragsnaturschutz in der Oberpfalz

29.12.2020-084

Auch in Krisenzeiten: Stabile Partnerschaft zwischen Landwirtschaft und Naturschutz / Ab 11. Januar: Antrag stellen für Förderung

Regensburg. Fördergelder von rund 4,6 Millionen Euro für mehr als 7.000 neue Vereinbarungen mit Oberpfälzer Landwirten wies die Regierung der Oberpfalz im Jahr 2020 im Rahmen des Vertragsnaturschutzes (VNP) den unteren Naturschutzbehörden an den Landratsämtern zur weiteren Verteilung über die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu. Damit stieg das Gesamtvolumen des fünfjährigen Förderprogramms im Regierungsbezirk auf insgesamt 7,1 Millionen Euro, auch die Auszahlungssumme aller laufenden Verträge erreichte eine Rekordhöhe.

Aktuell profitieren in der Oberpfalz mehr als 2.800 Bewirtschafter vom Vertragsnaturschutzprogramm Bayern. Die Landbewirtschafter verpflichten sich dabei, auf blütenreichen Wiesen und Weiden, naturnahen Äckern, Teichen und Waldflächen naturschonende Landwirtschaft zu betreiben.

Mit den Fördermitteln, die durch den Freistaat Bayern, den Bund und die Europäische Union bereitgestellt werden, werden in der Oberpfalz mehr als 14.000 Hektar extensiv bewirtschaftet, das entspricht in etwa 3 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche der Oberpfalz. Die Natur kommt der Landschaft zugute, gleichzeitig profitieren die landwirtschaftlichen Betriebe in der aktuell schwierigen Lage insbesondere von der finanziellen Sicherheit des Vertragsnaturschutzprogramms.

Nach dem Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheiten in Bayern - Rettet die Bienen“ wurden Fördersummen und Prämien aufgestockt. So werden zukünftig Schäfer, Bewirtschafter von Streuobstwiesen und Teichwirte höhere Prämien erhalten, wenn sie ökologisch wertvolle Flächen besonders naturverträglich bewirtschaften. Auch Öko-Bauern können naturschutzfachlich wichtige Ackerflächen ab sofort besser in den Vertragsnaturschutz integrieren. Die Gesamtfördersumme, mit der die bayerischen Landwirte im Rahmen des VNP für eine naturverträgliche Bewirtschaftung honoriert werden, erhöhte sich für den gesamten Freistaat 2019/2020 von 50 auf 64 Millionen Euro.

Das Vertragsnaturschutzprogramm Bayern honoriert freiwillige Leistungen von Landwirten bei der Bewirtschaftung ihrer naturnahen Flächen, beispielsweise die spätere Mahd von Wiesen oder die Schafbeweidung zum Erhalt der blütenbunten Magerrasen. Die Antragstellung im Vertragsnaturschutzprogramm für das kommende Jahr ist vom 11. Januar 2021 bis 24. Februar 2021 bei den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten möglich. Vor der Antragstellung erfährt der interessierte Landwirt bei einem Beratungsgespräch mit der unteren Naturschutzbehörde, ob seine Fläche grundsätzlich geeignet ist und welche Maßnahmenkombination möglich und sinnvoll ist. Weitere Infos und Formulare finden Sie hier.